1970er und 1980er
Obwohl Nürnberg und Hadera erst seit 1995 offiizielle Partnerstädte sind, bestehen bereits seit den 1970er Jahren freundschaftliche Kontakte zwischen den beiden Städten. So findet 1974 der erste Jugendaustausch zwischen Nürnberg und Hadera statt. In den 1980er Jahren folgen erste Schüleraustausche mit einer israelitischen Schule durch das Labenwolf-Gymnasium sowie Gastturniere verschiedener Gäste-Sportmannschaften sowohl in Nürnberg als auch in Hadera.
1986 unterzeichnet SPD-StR. Arno Hamburger die offizielle Vereinbarung über die freundschaftliche Zusammenarbeit Nürnbergs mit Hadera. Auf diese Vereinbarung folgen bis 1990 neben weiteren Schüler- und Sportaustauschen eine erste Bürgerreise nach Hadera und eine Konzertreise des Palestrina Chores Nürnberg nach Hadera und Jerusalem. 1988 nehmen Nürnberger Stadträte am Welttreffen der Partnerstädte in Jerusalem teil und besuchen anschließend ihre Amtskollegen in Hadera zu Fachgesprächen.
1990 – 1994
In den letzten Jahren vor 1995 folgen einige Besuche israelitischer Offizieller in Nürnberg wie z.B. der Besuch des OB aus Hadera im Jahr 1992. Der 1. Und der 2. OBM Haderas besuchen außerdem 1994 jeweils die Frankenmetropole im Rahmen von Gedenk-Veranstaltungen und Bürgerreisen ehemaliger jüdischer Mitbürger Nürnbergs die Frankenmetropole. Auch politische Vertreter Nürnbergs wie OBM Schönlein und StR. Hamburger besuchen in diesen Jahren die befreundete Kommune in Israel, um Hadera die Solidarität Nürnbergs während des Golfkriegs auszudrücken.
Weiterhin existiert zwischen den befreundeten Städten ein reger Austausch im Schul-, Jugend- und Sportbereich. Zudem veranstaltet die Arbeiterwohlfahrt Nürnberg 1993 erstmals eine Seniorenreise nach Israel.
1995
Zum 50ten Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs unterzeichnen Nürnberg und Hadera am 8. Mai 1995 ihren Städtepartnerschaftsvertrag. Zu diesem Anlass produziert die Medienwerkstatt Franken ein Filmportrait über die bereits langjährig befreundeten und nun Partner-Städte. Zudem kommt der israelitische Botschafter Avraham Primor zu Besuch nach Nürnberg.
Derweil finden dieses Jahr erneut zahlreiche Jugend- und Schüleraustausche sowie Kulturveranstaltungen statt. Zum Beispiel reist der Bachchor St. Lorenz im Rahmen seiner Israel-Reise zu einem Konzert nach Hadera. In Nürnberg nimmt Hadera dieses Jahr erstmals am Markt der Partnerstädte teil.
1996 – 2000
In den ersten Jahren nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags erleben die partnerschaftlichen Beziehungen Nürnbergs mit Hadera erstmals kleine Rückschläge: Die Jugend- und Schüleraustausche finden nur noch spärlich statt. 2000 kommt eine geplante Nürnberger Bürgerreise nach Hadera nicht zustande und Hadera nimmt nicht am Markt der Partnerstädte teil.
Trotzdem beherbergt Nürnberg weiterhin einige kulturelle Themen-Veranstaltungen zu Hadera wie z.B. eine Präsentation der Stadt am Tag der offenen Tür im Krakauer Haus. Zudem berichtet das Bayerische Fernsehen in einem Fernsehportrait über den kulturellen Austausch Deutschlands mit Israel auch über Nürnberg und Hadera. Außerdem nimmt 2000 erstmals ein Vertreter aus Hadera an der Vergabe des Hermann-Kesten-Stipendiums in Nürnberg teil.
1997 reist eine offizielle Nürnberger Delegation um OBM, StR. Hamburger und Dr. Schürgers nach Hadera. Zwei Jahre später begrüßt die Stadt Nürnberg den neuen OBM Haderas Israel Sadan. Dieser nimmt am Friedensmahl sowie an der Verleihung des Internationalen Menschenrechtspreises in Nürnberg teil.
Im Jahr 2000 erlebt die Städtepartnerschaft erstmals spürbare Rückschläge aber trotzdem verläuft der Jugendaustausch zwischen den Partnerstädten weiterhin erfolgreich.
2001 – 2004
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verkompliziert sich die Organisation von Partnerschafts-Projekten zwischen Nürnberg und Hadera aufgrund der prekären Sicherheitslage. Austauschprogramme können deswegen in diesem Jahr nicht durchgeführt werden. Die Vertreter der Partnerstädte sind sich jedoch einig, dass sie ihre Beziehungen davon unbeeindruckt baldmöglichst reaktivieren und ausbauen.
Bis 2004 wird dieses gegenseitige Versprechen teilweise eingelöst: Je eine Schülergruppe kommt 2003 und 2004 aus Hadera zu Besuch nach Nürnberg, Or Sterzer aus Hadera wird 2004 Hermann-Kesten-Stipendiat. Zudem nimmt Dr. Alexander Peisakh, Stadtrat aus Hadera, 2004 an der Vierten Europäischen Konferenz „Städte für Menschenrechte“ in Nürnberg teil.
2005
In diesem Jahr scheinen die vorübergehenden Organisations-Schwierigkeiten zwischen den Partnerstädten überwunden. So empfängt Nürnberg anlässlich der Internationalen Menschenrechtskonferenz eine Delegation um den OBM Haderas und auf anderer Seite besuchen Dr. Schürgers und Frau Preußer von IB ihre neuen Partner in Hadera.
Auch die Partnerschaft im Jugend- und Schulbereich wird wieder belebt: Erstmals seit zehn Jahren findet eine Reise von Nürnberger Schülern nach Hadera statt, zudem reist mit Annette Dahms eine Vertreterin des Kreisjugendrings Nürnbergs zu Fachgesprächen nach Hadera.
Derweil scheitert IB aufgrund der politischen Entwicklungen vor Ort mit dem Versuch, eine Partnerschaft in Nablus/Westjordanland einzugehen.
2006
Nach dem spürbaren Wiederauffrischen der Partnerschafts-Beziehungen 2005 erreichen diese 2006 einen neuen Höhepunkt: OBM Dr. Maly reist mit einer großen Delegation um Dr. Schürgers, sieben Stadträte, Medienvertreter und dem Vorsitzenden des Kreisjugendrings. Im Gegenzug besucht der Bürgermeister Haderas Avitan Nürnberg mit einer ebenfalls vielfältigen Delegation aus 20 Personen.
Derweil können die Austauschprogramme im Jugend-, Schul- und Sportbereich zwischen den Partnerstädten aufgrund der prekären politischen Entwicklungen in Nahost weiterhin nur einseitig nach Nürnberg hin durchgeführt werden.
2007
Nachdem sich die politische Situation in Nahost beruhigt hat, kann der Jugendaustausch 2007 erstmals wieder beidseitig stattfinden. Aus diesem Anlass werden in beiden Städten umfangreiche Begegnungs- und Besichtigungsprogramme mit Jugendlichen aus Nürnberg und Hadera organisiert. Zudem reisen zwei Lehrer aus Nürnberg nach Hadera, um dort Gespräche mit zuständigen Betreuern für einen Schüleraustausch im folgenden Jahr zu führen.
2008
Die politische Lage bleibt in diesem Jahr stabil, sodass ein beidseitiger Schüleraustausch stattfindet. Auch reist eine 25köpfige Gruppe aus Nürnberg nach Hadera und trifft dort u.a. ehemalige jüdische Mitbürger Nürnbergs. Ein kulturelles Highlight der Städtepartnerschaft ist in diesem Jahr eine Ausstellung zu Ehren der in Nürnberg geborenen Künstlerin Ruth Schloss im Kunsthaus Nürnberg.
2009 – 2010
In diesen Jahren verkompliziert sich die Organisation der Partnerschafts-Projekte zwischen Nürnberg und Hadera erneut. 2009 findet ein beidseitig geplanter Jugendaustausch aufgrund zu geringen Interesses auf deutscher Seite nur nach Nürnberg hin statt. 2010 verschlechtert sich zudem die politische Lage in Nahost erneut, sodass der Jugendaustausch gar nicht stattfindet. Aus demselben Grund sagt eine offizielle Delegation aus Hadera ihren Besuch an der Eröffnung des „Memorium[s] Nürnberger Prozesse“ ab.
2011
Während es auch 2011 aufgrund der politischen Situation in Nahost keine Jugendaustausche gibt, leben die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Nürnberg und Hadera anderweitig wieder auf: Das Nürnberger „Grenzenlos“-Fest empfängt dieses Jahr zum Thema „Nürnberg trifft Hadera“ ca. 7000 Besucher. Im September begrüßt die Stadt Nürnberg außerdem eine offizielle Delegation aus Hadera inklusive des OBMs der Stadt zur Verleihung des Internationalen Menschrenrechtspreises. Gegen Ende des Jahres findet eine Nürnberger Bürgerreise nach Israel mit Besuch in Hadera statt.
2012
Ungeachtet der politischen Turbulenzen in Hadera – seit zwei Jahren gibt es keinen Stadtrat und BM Haim Avitan regiert unter staatlicher Aufsicht – erlebt die Partnerschaft zwischen Nürnberg und Hadera 2012 ein erfolgreiches Jahr. Besonders der Jugend- und Schulaustausch blüht in diesem Jahr endlich wieder auf. So besucht eine Jugendgruppe aus Hadera Nürnberg im Rahmen des ersten Jugendaustauschs seit zwei Jahren. Das Willstätter Gymnasium treibt sein noch junges Austauschprojekt mit der Highschool Hadera weiter voran und auch das Nürnberger Melanchthon-Gymnasium pflegt gute Beziehungen zu einer Partnerschule in Jerusalem. Des Weiteren bahnt sich eine zweite Schulpartnerschaft zwischen Nürnberg und Hadera an, sobald eine Mittelschule in Hadera eine passende Nürnberger Partnerschule gefunden hat.
Der BayerischeJugendring organisiert eine Konferenz für alle Partner des deutsch-israelischen Jugendaustauschs in Bamberg, zu der auch Vertreter aus Hadera und Nürnberg anreisen und sich insbesondere über Möglichkeiten der Finanzierung künftiger Projekte austauschen. Im Anschluss an die Konferenz halten sich die Teilnehmer aus Hadera für ein paar Tage in Nürnberg auf, erleben dort ein abwechslungsreiches Programm und führen Fachgespräche.
Dr. Schürgers und Frau Preußer nehmen als IB-Vertreter an der ersten Deutsch-Israelischen Partnerschaftskonferenz in Jerusalem teil. Dort treffen fast 200 hochrangige politische Vertreter aus Deutschland und Israel zusammen mit dem Ziel, die guten partnerschaftlichen Beziehungen zwischen deutschen und israelischen Städten über etwaige politische Turbulenzen hinweg aufrechtzuerhalten und auszubauen. Nach der Konferenz besuchen Dr. Schürgers und Frau Preußer Hadera und führen dort Fachgespräche mit städtischen Vertretern der israelischen Partnerstadt.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren nimmt Hadera am Markt der Partnerstädte teil.
2013
In diesem Jahr bekommt Hadera endlich einen neuen Stadtrat sowie mit Herrn Tzvika Gendelman einen neuen Bürgermeister.
Der Gegenbesuch einer Gruppe von Nürnberger Jugendlichen in Hadera verläuft erfolgreich. Organisiert vom Kreisjugendring Nürnberg Stadt (KJR) und von IB, gewinnen die Teilnehmer interessante Eindrücke in ihren Gastfamilien sowie bei ihrem Programm in Hadera und ihren Reisen nach Jerusalem, Tel Aviv und in einen Kibbutz. Vertreter der KJR nehmen außerdem am Treffen für Jugendleiter in Jerusalem teil und reisen anschließend zu Fachgesprächen nach Hadera.
Schließlich bringt die Städtepartnerschaft 2013 ein neues Projekt auf den Weg: Die Behinderteneinrichtung AKIM aus Hadera reist mit drei Vertretern nach Nürnberg, um mit Nürnberger Behinderteneinrichtungen ein Kooperations-Netzwerk aufzubauen. Die Ziele dieser Partnerschaft sind der Austausch über best practices in der Pflege psychisch und physisch beeinträchtigter Menschen sowie der Ausbau von Praktikantenplätzen in Hadera für Menschen aus der Metropolregion, die beruflich sozial tätig sind.
2014
2014 begann zunächst sehr positiv für die Partnerschaft mit Hadera. Eine vierköpfige Delegation aus Vertretern der Nürnberger Hochschulen, dem Leiter der Nürnberger Behindertenwerkstätten „noris inklusion“ und der neu zuständigen Mitarbeiterin für Hadera Stephanie Wimmer erwiederte den vorjährigen Besuch der Vertreter von AKIM, um im Bereich „Altern mit Behinderung“ eine Zusammenarbeit aufzubauen. Ergebnis des Besuchs ist ein Antrag für eine kleine Konferenz zum Thema verknüpft mit einem Kunstworkshop für Behindert von AKIM und noris inklusion 2015 in Hadera. Der Antrag wird im Rahmen eines Förderprogramms anlässlich des 50jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel 2015 gestellt. Im Rahmen des Besuchs wird die Delegation auch vom neuen Bürgermeister Zvika Gendelman empfangen, der seine volle Unterstützung für die partnerschaftlichen Projekte zusichert.
Auch auf musikalischer Ebene gibt es Aktivitäten: die Rockband TREE aus einem Kibbuz in der Nähe von Hadera kommt zu zwei Konzerten nach Nürnberg. Die Mitglieder von TREE stellen sich außerdem also gute Kontaktpersonen zur Künstler- und Jugendszene in und um Hadera heraus, so dass neue Projektideen und Kontakte entstehen.
Leider beeinträchtigt der im Juli ausbrechende Gaza-Krieg diese erfreuliche Entwicklung: eine geplante Bürgerreise nach Israel mit Besuch in Hadera muss ebenso abgesagt werden wie ein Praktikantenaustausch zwischen der Evangelischen Hochschule und der Behinderteneinrichtung AKIM Hadera. Außerdem wirken sich die großen Umwälzungen in der Stadtverwaltung noch immer negativ auf die partnerschaftliche Arbeit aus: der geplante Besuch von Jugendlichen aus Hadera in Nürnberg, die der Kreisjugenring organisiert hatte, muss ebenso ausfallen wie der Besuch der Städtepartnerschaftsbeauftragten von Hadera, Mimi Elimelech, bei einer vom Bayerischen Jugendring organisierten Konferenz für alle Partner des deutsch-israelischen Jugendaustauschs.
Um sich ein Bild vor Ort zu machen und die weiteren Schritte in der partnerschaftlichen Arbeit zu besprechen, reist der Leiter des Amts für Internationale Beziehungen Dr. Norbert Schürgers in Begleitung eines Journalisten der Nürnberger Nachrichten Ende November nach Hadera.
Und noch ein Lichtblick steht am Ende des Jahres: nach einjähriger Pause ist Hadera wieder mit einem Stand auf dem Markt der Partnerstädte beim Christkindlesmarkt vertreten, wo auch Bilder äthiopisch-stämmiger jüdischer Kinder aus Hadera verkauft werden und am 17.12. feierlich ein Chanukka-Leuchter entzündet wird.
2015
Die Aktivitäten begannen Ende Januar mit einem Konzert der Rockband TREE im Nürnberger „Club Stereo“. Die Band hatte zuvor schon zweimal mit großem Erfolg gespielt. So war das Konzert dann auch mit ca. 120 Zuschauern ausverkauft.
Im März besuchten Mitarbeiter von AKIM Hadera, einem Heim für Behinderte Nürnberg zu Gesprächen mit diversen Stadträten und der Besichtigung von Einrichtungen, wie der Lebenshilfe und der evangelischen Fachhochschule. AKIM möchte sich auch als Forschungszentrum für das Thema „Demenz bei Behinderten“ etablieren. Hierzu wurden Fachgespräche geführt und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtert. Ein Austausch mit der Lebenshilfe soll in naher Zukunft realisiert werden.
Ebenfalls im März fuhr eine Delegation aus Wirtschaftsvertetern zur Messe Cyber Tech nach Tel Aviv. Im Rahmen dieser Reise wurde auch die Partnerstadt besucht. Hier wurde u. A. das Cyber Gym besichtigt, eine weltweit einzigartige Testanlage, die mit Hilfe von professionellen Hackern Schwachstellen in Netzwerken sucht. Delegationsreise mit Wirtschaftsvertretern zur Messe Cybertech nach Tel Aviv
Im Mai besuchte Dr. Peter Pluschke die Partnerstadt, um sich ein Bild vom Umweltschutz zu machen. Hierbei wurde eine Meerwasserentsalzungsanlage und Papierrecyclingfabrik besucht. Die Nutzung von Solarenergie ist bislang noch sehr gering. Ein Problem ist die Entsorgung von Klärschlamm.
Hierbei gibt es Parallelen zur Problematik in der nahegelegenen palästinensischen Stadt Nablus, die im Anschluß besucht wurde.
Im Juli besuchte eine Gruppe von Schülern, im Rahmen des Austauschprogramms, das Willstädter Gymnasium und wurde im Rathaus empfangen.
Im Oktober besuchten zwei Mitarbeiter des Technoda Zentrums Nürnberg. Technoda ist ein modernes Technikmuseum für Kinder und Jugendliche mit didaktischem Anspruch. Es darf experimentiert und mitgemacht werden. Das Museum ist ein großer Erfolg. Man sucht einen Partner in Nürnberg um sich auszutauschen. Allerdings gibt es nichts vergleichbares, die Suche nach einem Partner gestaltet sich also schwierig.
Im November gab es nochmals ein Gastspiel der Band TREE. Ca. 150 Zuschauer kamen in die Galerie „heute“ auf dem ehemaligen Quelle Gelände. Dies war mit Abstand das meistbesuchte Konzert in dieser Örtlichkeit und zeigt, daß sich die 4 Israelis mittlerweile ein ansehnliches Publikum in Nürnberg erspielt haben.
2016
Politische und wirtschaftliche Situation: Die Stadt setzt seit Amtsantritt von Bürgermeister Tzvika Gendelman auf Wachstum, und hat vergangenes Jahr die 100.000 Einwohner Marke erreicht.
Schwerpunkt der Zusammenarbeit: Jugendaustausch
Begegnungen und Delegationsbesuche: Bürgermeister Tzvika Gendelman und Stadtentwickler Ofer Malka besuchten im Februar erstmals Nürnberg. Schwerpunkt war hierbei der intensive Austausch mit OBM Maly, mit der Israelitischen Kultusgemeinde und dem Wirtschaftsreferat.
Im November folgte der Gegenbesuch einer Nürnberger Delegation unter Leitung vom OBM Maly. Eines der Hauptanliegen war, den Jugendaustausch z.B. mit dem Kreisjugendring zu intensivieren und neue gemeinsame Projekte anzustoßen.
Sonstiges: Das Willstädter Gymnasium realisierte ein Schulvernetzungsprojekt zusammen mit Sagy Cohen.
Die Künstler Talia Hassid Furman und Doron Furman stellten in der Kreisgalerie am Germanischen Nationalmuseum einige eigens für den Raum gestaltete Installationen aus.
Die Band TREE gab erneut ein Konzert vor ausverkauftem Haus – diesmal in der MUZ (Musikzentrale).
Mit einem neuen Betreiber entwickelte sich die Hadera Bude dieses Jahr zu einem der beliebtesten Treffpunkte auf dem Markt der Partnerstädte.
2017
Politische und wirtschaftliche Situation: Die Stadt setzt seit Amtsantritt von Bürgermeister Tzvika Gendelman auf Wachstum, und hat vergangenes Jahr die 100.000 Einwohner Marke erreicht. Hadera ist durch die relative Nähe zu Tel Aviv und den dortigen hohen Mietpreisen ein begehrter Wohnort. Nach jahrelangen Bauarbeiten ist heuer der erste große Hotelkomplex am Strand eröffnet worden.
Begegnungen und Delegationsbesuche: 21 israelischen Schüler von der Tichon High School in Hadera, die von zwei Lehrerinnen begleitet wurden,waren vom 4. bis 11. Juli in Nürnberg beim Willsädter Gymnasium zu Gast.
Inspireirt von der letztjährigen Delegationsreise hat die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN) intensiven Kontakt zum Musikkonservatorium von Hadera geknüpft. Vom 26.6. bis 5.7. waren acht Schülerinnen und Schüler mit einem Lehrer und dem leiter des Konservatoriums in Nürnberg bei Gastfamilien der Nürnberger Musikschüler untergebracht. Nach gemeinsamen Proben wurden drei Konzerte gegeben: in der Musikschule Nürnberg, im Rahmen der jährlich stattfindenenden Matinee „Laboratorium Musicale“ im Opernhaus und in der IKGN.
Im November fand eine lange geplante Bürgerreise nach Israel und das Westjordanland statt. 22 Nürnberger Bürger besuchten u.A. die Partnerstadt Hadera und wurden dort empfangen und bewirtet. Anschließend gab es zahlreiche Infos zur Geschichte der Stadt, einen Besuch des Stadtmuseums und einen ausgedehnten Spaziergang.
2018
Politische und wirtschaftliche Situation: OBM Tzvika Gendelman ist nach politischen Turbulenzen Anfang des Jahres aus der Yesh Atid Partei ausgetretet und gründete die unabhängige Gruppe Hadera BeTnufah (aufsteigendes Hadera). Im Oktober 2018 wurde er mit 41% wiedergewählt.
Begegnungen und Delegationsbesuche: Nachdem 2017 acht Schülerinnen und Schüler des Musikkonservatorium von Hadera mit einem Lehrer und dem Leiter des Konservatoriums in Nürnbergzu gast waren, waren nun vom 21. bis 28. Mai 24 Jugendliche und 4 Begleitpersonen von der Musikschule Nürnberg in Hadera zu Gast. Durch die angespannte Lage in Gaza, gab es zunächst einige Sicherheitsbedenken, die aber letztlich nicht entscheidend waren. Die Schüler waren in Gastfamilien untergebracht, es gab zahlreiche Exkursionen und Freizeitaktivitäten und im Fokus stand das gemeinsame Musizieren. Nach Rückkehr gab es in der Musikschule ein großes Nachtreffen, bei dem die Teilnehmer der Reise sichtlich beeindruckt von ihren Erlebnissen berichteten. Das Projekt wurde auch dank der intensiven Zusammenarbeit von IB und IKGN erfolgreich realisiert.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel waren im April 20 Tänzerinnen und Tänzer des Givatayim Ensembles vom 12. bis 19. April in Nürnberg zu Gast. Die Gäste wurden von freiwilligen Helfern der IKGN und IB betreut. Für sie wurde ein umfangreiches Besuchsprogramm zwischen den intensiven Proben erarbeitet. Der emotionale Auftritt wurde vom Publikum im Musiksaal der Nürnberger Symphoniker frenetisch gefeiert.
Im Februar spielte die Band „Bigfoot“ um den aus Hadera stammenden Musiker Dor Koren im Z-Bau. Zu Dor Koren besteht seit den zahlreichen Konzerten seiner Band „Tree“ in Nürnberg intensiver Kontakt.
Der palästinensische Fotograf Ezz Al Zanoon, dessen Werke im März im IB Foyer ausgestellt wurden, besuchte zusammen mit IB die IKGN zu einem Mittagessen und intensivem Austausch.
2019
Politische und wirtschaftliche Situation:
Tzika Gendelmann ist weiterhin Bürgermeister der Stadt. Hadera wächst stetig weiter und das Stadtbild ist von Baustellen und Kränen geprägt. Von den typischen Orangenplantagen ist kaum noch etwas übrig. Die meisten mussten großen Bauprojekten weichen.
Begegnungen und Delegationsbesuche:
– Im Juni, Reise der SPD Fraktion des Nürnberger Stadtrats nach Israel. Dabei wurde neben Tel Aviv, Jerusalem und Nablus auch Hadera besucht.
– Ebenfalls im Juni gastierte das Arab Jewish Orchestra in Nürnberg. Das 2002 gegründete Ensemle vereint junge jüdische, muslimische, christliche und drusische Musiker.
– Im Juli kam die Musikschule Hadera zu einem 10tägigen Besuch nach Nürnberg. Die Schüler wohnten teils in Gastfamilien und spielten mit ihren Nürnberger Partnern mehrer Konzerte unter anderem bei der IKGN und im Opernhaus. Für die Gäste gab ein ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Ausflügen, gemeinsamen Aktivitäten usw.
– Auch im Juli besuchte eine hochkarätige Delegation aus Israel Nürnberg, um über gemeinsame Projekte zu sprechen, und die Beziehungen zu intensivieren.
Herr Betsalel Kupervaser, Abteilungsleiter des „Israel Ministry of Education“
Frau Dr. Gila Flam, Direktorin der Abteilung Musik und Musik des Holocaust der Nationalbibliothek von Israel und der „Hebrew University of Jerusalem“.
Herr Udi Klein, General Director der Kunsthochschule Tel Aviv
Frau Iris Sasson-Fraenkel, Generaldirektorin der Jugendabteilung der Kunsthochschule Tel Aviv
Herr Danny Donner, Abteilungsleiter Musik des Musikkonservatoriums Tel-Aviv.
– Im November fand bereist die zweite Bürgerreise Bürgerreise nach Israel statt. Dabei wurde auch die Partnerstadt Hadera besucht. Dort gab es einen Empfang für die Nürnberger Gäste.
– Die Israelische generalkonsulin Sanda Simovich besuchte im November Nürnberg u. A. auch, um den neugegründeten Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Hadera- Nürnberg kennenzulernen.
Aktivitäten des Partnerschaftsvereins: Im Herbst 2019 wurde „Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Hadera-Nürnberg e.V. gegründet. Bei der Gründungsversammlung wurde Diana Liberova zu Vorsitzenden und Daniel Ulrich zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Der Verein will die bestehende Städtepartnerschaft intensivieren. Ziel des Vereins ist es darüber hinaus, die Freundschaft von Menschen in Deutschland und Israel zu entwickeln, zu fördern und zu pflegen. Neben dem kulturellen und wirtschaftlichen steht auch der interreligiöse Dialog im Zentrum der Aktivitäten des Vereins. Im nächsten Jahr sollen erste Veranstaltungen in Nürnberg stattfinden und die Ziele des Vereins der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
In den Jahren 2020 und 2021 beschränkten sich die Kontakte wegen der Corona-Beschränkungen auf digitale Formate.
Quelle: Stadt Nürnberg, Amt für internationale Beziehungen